Tourenbericht Piz Buin 29./30. April JO/SAC Angenstein
Die Ausgangslagen am Samstagmorgen
waren sehr unterschiedlich…
–> Einige
mussten um 5.30 Uhr aus dem Bett, andere schliefen fast vier Stunden länger.
–> Einige waren Leiter 2,
für andere war es erst die 12. Skitour.
–> Einige waren Zürcher,
andere Basler.
–> Einige packten nach dem
Motto „You-never-know“ und hatten zusätzlich Turnschuhe,
Seile, Eisschrauben, Apotheke, diverse Karabiner dabei (und einen entsprechend schweren Rucksack!), andere
packten nach dem Motto „Light-bringt - weit“
und liessen nebst Flipflops sogar Zahnpasta und Sonnencreme zu Hause.
…doch das Ziel war gemeinsam: Piz Buin, 3312 m!
Bei der Hinfahrt im Zug war der Piz Buin jedoch noch nicht Gesprächsthema.
Vielmehr gab Michael – mit viel schauspielerischen Einlagen – Geschichten über
Simons Feinde zum Besten, und wir hatten alle viel zu lachen (sei es wegen der Geschichten
oder wegen Michael…)
Der Tag war sehr sonnig, und unser Tempo sehr gemütlich, als wir in Guarda
Cumün losliefen. Der Aufstiegsweg führt einem Bächlein entlang durchs Val Tuoi
– eine wahrhaft idyllische Landschaft, die zum träumen anregt, in unserem Fall
sogar wortwörtlich: Nach der Mittagspause legten wir uns eine Runde hin zum
Schlafen. Aktiver waren die drei Bartgeier, die sich hoch über unseren Köpfen
einen Luftkampf lieferten!
Später am Nachmittag, in der Tuoi-Hütte auf 2250 m, machten wir, was man auf
einer Hütte so macht: Ein Jass-Turnier (die Partien sind sich bis heute
uneinig, wer gewonnen hat), Karten schreiben, in Remos Fall für die ETH lernen
(es blieb aber eher beim Versuch),
und in Tirzas Fall Damian über JO-Gerüchte ausfragen (die wieder einmal wenig
Wahres hatten).
In der Nacht wurde die Zeit
eine Stunde vorgestellt, und um 4.30 Uhr Sommerzeit sassen wir fast als Einzige
beim Frühstück. Im Stirnlampen-Licht ging es unter klarem Sternenhimmel
aufwärts. Aufstiegsroute für geografisch Bewanderte erklärt: „Via Plan Rai über
La Cudera und Fuorcla dal Cunfin bis zur österreichischen (beschilderten!) Grenze,
weiter über den Ochsengletscher, wo man über die Westflanke mit Steigeisen und
Pickel den Nordwestgrat erreicht, der in leichter Kletterei auf den Piz Buin
führt“. Aufstiegsroute auf JOisch erklärt: „Links herum auf den grossen
Gipfel“.
Die kurze, leichte Schlusskletterei im morgendlichen Sonnenlicht hat dank
Anseilen, dem einen oder andern Express und den suuper Tourenleitern sogar den
Ängstlicheren unter uns (also mir) Spass gemacht, und um ca 9 Uhr waren wir als
Erste auf dem Gipfel und genossen die grandiose Aussicht!
Bei der Mittagspause bei der Buinlücke verpflegte sich jeder mit dem Nötigsten;
Schokolade, Tee, Brot und Käse oder Schmerztabletten…
Nach einer Simon-Damian-Diskussion zum Thema “Mit oder ohne Fell?!“ stiegen wir
erst „Ohne“ und dann doch noch „Mit“ zurück über die Schweizer Grenze, von wo
aus die Abfahrt via Verstanclator durch Pulver und Bruchharst (und ein
laaaanges flaches Tal) nach Klosters führt.
Als jene mit den etwas schwereren Rucksäcken am Bahnhof Flipflops und Turnschuhe
auspackten, und die anderen in den viel zu heissen und stinkigen Skischuhen
bleiben mussten, war definitiv klar, welches Pack-Motto das Bessere war…
Es war eine richtig heisse Frühlingsskitour, und zufrieden, mit roten Köpfen und
hungrigem Magen ruhten wir uns im Zug von der suuperschönen Tour aus –
besonders Remo, der am Abend als Radkurier in Zürich Sushi verteilen musste…
;-)
Danke für die tolle Tour!
Vielen Dank an Tirza fürs Schreiben des Tourenberichts, sowie an Remo und Stephan für die Fotos!