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Tourenbericht:
Kletterlager

Herbstkletterlager Sperlonga 3.-12. Oktober 2014

Nach dem letztjährigen Jubiläumslager im Tessin ging es dieses Jahr wieder ab in den Süden. Wir verbrachten unsere Lagerwoche in Sperlonga in Italien. Damit wir die Zeit optimal nutzen konnten, reisten wir schon am Freitagabend ab. Die Reise im traditionellen roten JO-Büssli und im weissen Jenzer-Goldwurst-und-sonstige-Sponsoren-Büssli war lang und man hatte somit genügend Zeit um sich kennenzulernen, falls man sich noch nicht kannte oder um die neusten Infos zum Thema Phasenlehre auszutauschen: Phasenverschiebung :C , unbemerkte Phasenüberschneidung :/ , bemerkte Phasenüberschneidung :) oder sogar Phasenvereinigung :)) Ein sehr interessantes Thema!...fanden einige (Christoph: „Stöööhn, nid scho widr…“).
Das rote Büssli war etwas länger unterwegs. Dafür hatten die Insassen (oder Inliegenden?!) länger Zeit zum Schlafen, während die anderen schon die Küche auf dem Campingplatz einrichteten. Am Nachmittag gingen wir noch den Klettergarten für den Montag suchen und das Meer austesten…. Einige hatten noch nicht genug vom Meer und entschieden (zur Freude aller Mücken) am Strand zu schlafen.
Am Sonntag mussten wir uns durch „truuurigs“, schulterhohes, scharfes Gras kämpfen bis wir das Klettergebiet erreichten. Auch der Fels war gut bewachsen, wovon wir uns aber wenig beirren liessen.
Am nächsten Tag machten wir den Klettergarten oberhalb der Galerie der Autostrasse unsicher und gaben alles beim Fotoshooting, für welches Fränzi eine halbe Ewigkeit in der prallen Sonne in der Wand verharrte und Tobi fleissig eine Toprope-Route nach der anderen installierte. Annick und Anja entschieden sich diese Nacht nicht wieder „dene truurige, truuurige Schiiiss-Mugge“ zum Opfer zu fallen und schliefen nach alter JO-Lager-Tradition im roten Büssli (im Zelt zu schlafen wäre ja langweilig).
Den Dienstag verbrachten wir beim Mehrseillängenklettern in Gaeta. Um an den Routeneinstieg zu gelangen, mussten wir zuerst dreimal Abseilen. Wir kletterten in unterschiedlichen Routen und trafen uns oben wieder wo wir fleissig Lunch vernichteten. Danach gab es einen zweiten Durchlauf mit getauschten Routen. Während eine Seilschaft an der 6a+ Stelle in den einfacheren Kamin auswich und sich dort mit ungefähr drei Friends nach oben kämpfte, stiegen zwei andere Seilschaften in die falsche Route ein und seilten nach zwei Seillängen wieder an den Einstieg ab… Letztere zwei Seilschaften konnten fast noch den Sonnenuntergang auf Meereshöhe miterleben. Dafür musste die letzte Seillänge im Kamin ohne jegliches Licht nachgestiegen werden (nachdem Ruedi sie mit der iPhone-Taschenlampe vorgestiegen hatte).
Das zweite Büssli (mit den Im-Dunkeln-Kletterern) kam gerade rechtzeitig für das Abendessen zurück. Nach diesem anstrengenden Tag waren die meisten froh, dass am Mittwoch der Ruhetag anstand. Wir verbrachten den Tag in Gaeta wo wir die meiste Zeit auf der Suche nach einer Gelateria waren. Nachdem wir dann endlich unsere bestellte Gelati bekommen hatten, waren wir alle zufrieden (Alex bekam zwar nicht, was er bestellt hatte, aber auch er war zufrieden).
Das Essen war allgemein immer genau nach unseren Vorstellungen: abwechslungsreich, schmackhaft und vor allem viiiieeel. Wenn es doch mal zu viel war, schmeckte es auch zum Zmorge noch hervorragend. Kartoffeln kann man beispielsweise zu Rösti umfunktionieren, was eine gute Ergänzung zum normalen Müesli ist und auch mit Rühreier und Speck am Morgen kann man hungrigen JO-lern den Tag schon im Voraus retten.
Am Donnerstag kämpften wir uns auf der Suche nach dem Klettergebiet San Felice zur Abwechslung wieder einmal durchs Gebüsch, was Ruedi natürlich wieder sehr „truuurig“ fand. Nachdem wir bemerkt hatten, dass wir die ganze Zeit falsch gelaufen waren, kehrten wir zu den Büssli zurück. Dort trafen wir auf die Corpo Forestale dello Stato (Umwelt-Karabinieris). Man erklärte uns, dass wir uns in einem Nationalpark befanden und dass man hier auf keinen Fall klettern durfte. Weil wir ja nur Touris waren und sowieso nichts verstanden hatten (, was Tom ganz klar gesagt hatte!!), setzten wir unsere Suche nach dem geheimnisvollen Nationalparkfels fort. Unsere Geduld wurde mit schönen, scharfen (verbotenen) Klettereien belohnt. Einige Bohrhaken waren nicht mehr ganz so vertrauenswürdig und praktisch alle hatten einen leicht rostbraunen Farbstich…. Auch die Karabiner am Stand waren teilweise sehr interessant: Ihre Konsistenz war etwa mit der eines Magnesiaklumpens vergleichbar.
Der Freitag war Pauls letzter Klettertag in diesem Lager. In Sperlonga hatten wir bisher erst in einem Sektor geklettert. Jetzt war der Mehrseillängensektor B2 angesagt (Nein, in Pratteln gibt es keine Mehrseillängen). Einige stiegen gar nicht erst in ihre geplanten Routen ein, weil die Bohrhakensituation nicht so berauschend war (wenig bis gar nicht vorhanden). Andere seilten nach zwei Seillängen wieder ab. Am längsten waren Alex und Paul unterwegs.... Ihre Kletterei endete aber ziemlich abrupt, als Paul einen spektakulären Sturz hinlegte. Ihm wird hiermit die Tapferkeitsmedaille des Lagers wegen Merfen-Auftragens-ohne-lautes-Aufschreien verliehen. Wir entschieden in den Sektor B1 abzuseilen und dort uns dort noch an ein paar Einseillängen auszutoben. Tobi und Jonas (ohne Junior) versprachen Glacés für das Klettern der einen Toprope-Route ohne Block. Leider, leider verdiente sich niemand ein Gelati, was aber nicht bedeutete, dass wir an diesem Tag kein Gelati assen… Auf dem Rückweg gingen wir noch einkaufen und das war natürlich die perfekte Gelegenheit um Gelatis zu vernichten.
Am Samstag musste Paul am frühen Morgen abreisen. Fränzi und Anja standen um 5:10 Uhr morgens auf, um ihn nach Fondi (nicht Fondue) zu bringen. Der Billetautomat streikte und als Paul nachfragte, hiess es: „That’s normal, it’s broken…“ Zu seinem Ticket nach Rom kam er schliesslich im Coffee Shop.
In einem kleinen Laden kauften Fränzi und Anja noch dodici frische Brötchen und wurden dabei wahrscheinlich für die grössten Fresssäcke gehalten. Der Verkäufer sah jedenfalls ziemlich ungläubig aus, als er seinen halben Brotvorrat für 2 Euro 80 an zwei Frauen verkaufte…. Die restlichen JO-ler schliefen noch tief und fest, aber nach einem Paparazzi-Blitzgewitter waren dann alle wach. Die Paparazzi-Aktion war schnell vergeben, als die frischen Brötchen auf dem Tisch standen.
Das Gebiet Spaggia dell’Arenauta lag direkt an einem beliebten Badestrand. Bis jetzt hatten wir beim Klettern noch keine Menschenseele angetroffen und hier waren wir wahrscheinlich ein Highlight für die Strandbesucher (immerhin waren wir die einzigen, die hier mit Helm, Rucksack, Wanderschuhen und Kletterseilen rumliefen). Christoph war wahrscheinlich nicht so glücklich über die Zuschauer, jedenfalls verkroch er sich unter einem Vorsprung. Er musste dann (nachdem er mehrfach in dieser eleganten Stellung fotografiert wurde) doch einsehen, dass man mit dem Kopf nicht durch die Wand komm… auch nicht bei einer so schönen Henkelkletterei.
Der zweite Sektor des Gebiets war auch für uns ein Highlight. In der riesigen Grotte, die hinter einer Sanddüne und ein paar Bäumen versteckt lag, musste sich auch Tobi endlich einmal ein bisschen anstrengen. Hier gab es nicht nur unglaublich viele Mücken sondern auch wunderschöne, gut abgesicherte Routen zwischen 6a und gaaaanz schwer (Tobi-Niveau)… (Fast) alle kletterten hier nochmals ein oder zwei Routen bevor auch wir uns dann noch ins kühle Nass stürzten. Bevor wir zurück zum Camping fahren konnten, musste das rote Büssli zuerst noch mit dem Überbrückungskabel wiederbelebt werden. Nachdem alle realisiert hatten, dass jetzt die Heimreise anstand, brach beim Camp-Abbau eine allgemeine Knuddelrunde aus.
Auf der Heimreise haben wir geschlafen (gaaanz viel (ausser die Fahrer;)), gegessen (nicht so viel), uns verirrt (nur ein bisschen), Musik gehört, gesungen (Christoph 2 Oktaven zu hoch), ein anderes Büssli gerettet (nur einmal) und und und…. und dann waren wir schon wieder zurück in Basel und der truuurige Abschied stand bevor.

Trotz dene vile truuuurige Umständ: Dangge vilmol an Tom, Ruedi, Fränzi, Jonas und Tobi für das eigentli übrhaupt nid truuurige Lager! Und dangge Ruedi und Tom für die vile spendierte Gelati! S’einzig würklich truurige an däm Lager isch, dass es vrbi isch!

Drbi sin gsi:
dr Tom, wo das Ganze widrmol super dureorganisiert het
d‘ Fränzi unsere Boss
dr Ruedi, wo s erschde und hoffentli nid s letschde Mol bi uns im Herbschdlager gsi isch
dr Jonas, em Alex si Lieblingsleiter (wenn er grad öbbis feins z’ässe het)
dr Tobi, dr momentan jüngschdi Leiter und unsere grösste Crack
dr Jonas Junior, wo nid genau gwüsst het, wenn er Geburtsdag het
d‘ Gaëlle, s‘Küken us em KIBE, wo sich abr nid het lo amerke, dass si eigentli no jünger isch
d’Noëmi, wo ändlich au widrmol cho isch
d’Annick und dr Christoph wo eigentli scho es Zytli in dr JO sin, abr trotzdäm erschd jetzt in s erschde Chlätterlager cho sin
dr Alex, dr Paul und d‘Anja, abr das isch jo nüt neus….