Doch nun alles schön der Reihe nach: Ganz bequem und ohne Schweisstropfen standen wir um 11 Uhr auf der Leist – der höchste Gipfel im Skigebiet der Flumserberge. Der starke Wind vermieste uns ein längerer Aufenthalt, und so kurvten wir, unverrichteter Dinge, kurze Zeit später durch den windverblasenen Schnee talwärts.
Kurz vor Fursch, eine Alp auf dem Weg von den Flumserbergen zur Spitzmeilenhütte, gab’s eine Barry-Vox – Übung. Schlussendlich sollte man wissen, was man mit den kleinen roten Geräten eigentlich alles anstellen kann. Sind doch diese roten Dinger unser letzter Rettungsanker, und deshalb sollte ihre Handhabung immer wieder geübt werden!
Nach einer kleinen Stärkung folgten noch die letzten Meter Abfahrt bis zur Alp, wo Gabriel und ich die Boards auf den Rucksack schnallten, während Valentin die Felle unter seine Latten spannte.
Im gemütlichen Tempo folgten wir den „Schneetöff – Spuren“ in Richtung Spitzmeilenhütte. Doch schon im Talkessel von der Furschalp erschwerte uns der starke Wind ein lockeres vorwärts kommen und zerrte an den Boards, die weit über den Rucksack in den Himmel ragten, als wären sie ein in den Wind gesetztes Segel.
Die Mittagsrast fiel buchstäblich dem Wind zum Opfer und so stiegen wir, ohne grosse Pause, direkt in den Sattel zwischen der Spitzmeilen und Wissmilen.
Die
Besteigung der Spitzmeilen wurde aus zeitlichen Gründen aufgegeben. Stattdessen
folgten wir dem Grat auf den Wissmilen, der mit 2483 m.ü.M. nur wenige Meter
tiefer liegt, aber trotzdem ein eindrückliches Gipfelpanorama bietet.
Die
mächtigen Wolken im Süden, die sonnenbeschienenen Berge im Osten und der
kräftige Südwind beeindruckten uns so sehr, dass auch hier keine längere Rast
angesagt war.
Die starken Schneeverfrachtungen machten eine Direktabfahrt vom Gipfel aus unmöglich, so mussten wir erneut in den Sattel zurück und den Nordosthang von der Wissmilen umfahren. Leider!
Es folgte die Rinne vom Schafläger und der weite Kessel von der Furschalp. Der Schnee erwies sich als „Snowboard feindlich“, die vielen unterschiedlichen Beschaffenheiten, die Windgangeln, sowie die schlechte Sicht forderten von uns Boardern wirklich alles. Da hatte es Valentin doch einiges einfacher.
Kaum bei der Furchalp eingetroffen, stand auch schon der Schneetöff bereit und für einen kleinen Unkostenbeitrag durften wir uns ans Schlepptau hängen. Zwar gab’s „2-Takt-Abgase“ zur Kostprobe, dafür erreichten wir in wenigen Minuten die Anhöhe, ab wo die lange Traverse zur Prodalp führte. Ab dieser Alp folgen wir entspannt der Piste bis Tannenheim, wo uns das Postauto in letzter Sekunde seine kalte Heckseite zeigte und ohne uns ins Tal fuhr.
Aber
trotzdem; eine wunderbare und erlebnisreiche Tagestour.
Bis zum
nächsten Mal.
Thomas
Kaiser
30. Jan. 2006