Gemäss Programm: Lawinen- / Skitourenausbildung; 14./15. Jan. 2006
Wieso sich
nur 2 Personen für die ausgeschriebene Tour, resp. Lawinenausbildung
interessierten, wissen vermutlich nur die Götter!
Frustriert
liess Andi Felber den Anlass fallen, da schlussendlich nur noch ein JO-ler
teilgenommen hätte. Zusätzlich erschwerte der militärische Wiederholungskurs seine Anreiseweg nach Davos.
Doch was soll
ein Co-Leiter in einer solchen Situation machen? Er könnte zum Beispiel eine
Ersatztour organisieren. Und so versuchte ich doch noch irgendetwas auf die
Beine zu stellen und wollte bis zum letzten Moment hin einige JO-ler/innen für
meine Idee gewinnen. Leider wurden die Rauchzeichen nicht richtig erkannt,
oder ich achtete nicht auf die richtige Windrichtung!
Nach ein
paar Telefongesprächen ins Oberland war auch bald einmal der Gipfel ausgewählt.
Und, als absolut erfreulich erwies sich diese „Telefoniererei“: Wir – Etienne
und ich – werden gemeinsam mit Monique und Max Kräuchi auf Tour gehen und vom
örtlichen Insiderwissen der „Thuner“ profitieren.
Für diese
Tagestour wählten wir das Board, während Monique und Max sich auf keine
Experimente einliessen und den Skis den Vorrang gaben.
Relativ
spät, wir hätten fast ausschlafen können, bestiegen wir in Basel den Zug und
gondelten in Richtung Oberland. In Oey – Diemtigen wurden wir bereits von
unserem Taxi erwartet und nach kurzer Fahrt war’s auf dem Springenboden mit der
Gemütlichkeit zu Ende. Der Skilift verkürzte zwar die Einlaufstrecke um ein
paar Meter, aber dann galt: Schneeschuhe anziehen und los wandern.
Über
Widbodmen erreichten wir das „Mechlistall“, und durch den engen Talkessel zogen
wir unsere Spuren. Der Ochsen (Berggipfel) schaute drohend auf uns hinab,
während der Schnee unter den Schneeschuhen monoton knirschte. Der Schatten und die
Kälte war bis zum Erreichen des Grates unser ständiger Begleiter.
Auf dem
Grate folgte gleich das Ski-, resp. Boarddepot und in wenigen Minuten
erreichten wir den Gipfel des Mäggisserhorn. Unsere Anstrengung wurde mit einem
umwerfenden Tiefblick nach Frutigen, das rund 1500 Meter unter uns lag,
entschädigt.
Und, da bis
in die Tiefen des Tales Schnee lag, war unser weiteres „Tun“ bald einmal
umgeplant. Während Etienne und ich noch auf dem Gipfel sonnten, düsten die
„Kräuchi’s“ bereits wieder ins Diemtigtal und mussten ihren geschäftlichen Verpflichtungen
(Geschäftsessen) nachgehen.
Schnell
wurden die Boards über den Gipfel getragen und unser Abfahrtsabenteuer konnte durch
nichts mehr aufgehalten werden. 1500 Meter durften wir „vernichten“ und selbst
die verfahrenen Hänge der Mäggisserenegg konnten unsere Träumereien nicht
beeinträchtigen.
Die unteren
Walddurchfahrten brachten uns jedoch bald wieder in die reelle Welt zurück und
wir hatten etliche Mühe mit dem Unterholz.
Oberhalb
Frutigen war’s dann endgültig vorbei und ab Oberfeld stand noch ein kurzer
Fussmarsch bis zum Bahnhof an.
Und, dort
hatten wir wirklich auf die Sekunde genau Anschluss: Kaum hatten wir den Zug
bestiegen, schlossen sich die Türen und bald war der Traum endgültig zu Ende.
Thomas Kaiser